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Liebe Interessierte,

als Betroffener und Gründer dieses Vereins, möchte ich versuchen an Hand von Texten meine Krankheit als auch bestimme Begriffe der Psychologie zu erklären. Mir ist es wichtig, das Angehörige und Helfende einen Eindruck davon bekommen, was in meinem Kopf passiert und warum ich in Teilen anders bin, als gesunde Menschen.
Diese Texte sollen zum Nachdenken anregen und zu einem Dialog führen. 



Liebe Interessierte,

heute möchte ich mich zu den oben genannten Sätzen äußern, die mich schon ein Leben lang begleiten und mich in vielerlei Hinsicht schmerzen. Bei sehr vielen Gesprächen mit gleichgesinnten chronisch erkrankten Menschen sind die Erfahrungen fast Deckungsgleich. Man kann hier tatsächlich von einem kollektiven gemeinsamen Erleben und gleichen Gefühlen, welche diese Sätze auslösen, sprechen.

Es wäre leichtsinnig zu glauben, das meine Erkrankung erst im späten Erwachsenenalter ausgebrochen ist. Das meine Erkrankung eine erwachsene Trotzreaktion ist, die mich in diesem Lebenszeitalter begleitet.

Ursachen für dauerhafte psychische Erkrankungen liegen meist tiefer und sind nicht zu verwechseln mit momentanen Lebenstiefpunkten, einer vorübergehenden Perspektivlosigkeit oder anderen Momentaufnahmen, die zu einer Depression führen können.

In meiner persönlichen Historie weiß ich mittlerweile, das mein Erlernen, also das Suchen nach Nischen um psychischen Gewalttaten meiner Eltern zu entgehen, seit früher Kindheit antrainiert wurde. Ich habe das nicht bewusst getan, sondern die Situation zwang mich, diese Mechanismen zu erlernen und zu verinnerlichen. Als Kind befindet man sich in einer abhängigen Situation zu Eltern und Umfeld und hat wenig Einfluss auf eigene Veränderung.

Ich weiß heute auch, das es genetische Vorbelastungen seitens meiner Mutter geben muss, denn meine Erinnerung an die Mutter meiner Mutter sind nach wie vor präsent und meine Großmutter war hoch depressiv. Über Ihre Vergewaltigung im Krieg, das daraus hervorgegangen Kind , meine Mutter und die Sprachlosigkeit bis zu Ihrem Tod ( meine Mutter weiß bis heute nichts von der Vergewaltigung, da mein Vater erst letztens zugab, Ihr es nie erzählt zu haben) ganz zu schweigen. Aber wann immer ich mich dort aufhielt oder musste, weiß ich, das Sie immer stumm im Sessel saß und einen Topflappen strickte. War er fertig , machte Sie Ihn wieder auf und fing von vorne an.

Als Kind hatte und muss ich schon manische Phasen gehabt haben. Ich konnte z.B. , wenn ich von der Schule kam, nicht gleich Hausaufgaben machen. Da ich mit meiner Mutter oder meinem Vater den Schulalltag nicht besprechen konnte, weil es sie nicht interessierte, gewöhnte ich mir an, den kompletten Schultag mittags nachzuspielen. Erst wenn schlimme Situationen im Spiel für mich einen anderen Ausgang genommen hatten, war ich in der Lage Hausaufgaben zu machen. Mit dem Ergebnis, das ich erschöpft und sehr unkonzentriert war. Das Spielen wurde natürlich von meiner Mutter gesehen und beobachtet, meist sogar sehr brutal unterbrochen. Damals bekam ich schon zu hören : Du bist anders als andere, du musst Dich zusammenreißen und Du musst wollen.

Soweit so gut.

Heute bin ich erwachsen und habe eine ausgebildete Persönlichkeit kann man argumentieren und was interessiert der Schnee von gestern? Auch das wäre töricht zu denken.

Als ich 2012 den Entschluss fasste, Rente zu beantragen und mich den Augen von unzähligen Gutachtern, verachtenden Diagnosen und Bürokratie stellte, musste ich mir auch von diesen Seiten ganz oft sagen lassen : Sie müssen nur wollen. Andere schaffen das auch.

Wer bitte sind andere ? Was muss ich wollen? Wieso bin ich anderes als andere? Diese Frage drängte sich mir damals schon auf.

Wenn ich heute in einem Gespräch gefragt werde, was ich denn beruflich mache, dann sage ich : Ich bin Rentner und chronisch erkrankt.

Meist entspinnt sich dann erst einmal ein interessantes Gespräch. Doch im Laufe des Gespräches fallen dann oben genannte Sätze. Wenn ich mich nur anstrengen würde, dann käme ich über meine nicht überwindbaren Punkte hinweg. Man dürfe nicht zu sehr an der Vergangenheit festhalten. In meinem Alter wäre Rente doch so ziemlich das Letzte , was man sich vorstellen könnte.

Ja, sage ich dann immer : Mein Lebensziel und meine Lebensplanung sah auch anders aus.

Für einen chronisch erkrankten Menschen mit einer psychischen Erkrankung , sind solche Sätze sogenannte Trigger ( Auslöser von sehr unangenehm Bildern der Vergangenheit, die man entweder in sich begraben hat oder die man versucht in den Grifft zu bekommen ). Natürlich kann das Gegenüber so etwas nicht wissen, aber in den meisten Fällen, bekommt er es zu spüren, das hier gerade die Büchse der Pandora geöffnet wurde.

Ich möchte Euch versuchen zu erklären, wie schwer es manchmal ist in der Gesellschaft zu existieren, besonders dann, wenn die Trigger über ein Leben lang aufgebaut wurden und Sie oftmals nicht zu bändigen sind.

Viele erkrankte meiden die Gesellschaft anderer Menschen. Auch ich gehöre hin und wieder dazu , da ich meine Phasen mittlerweile erkenne und weiß, wann es für mich ungünstig ist und ich nicht in der Lage sein werde verhältnismäßig zu reagieren, sollten Trigger auf mich prallen.

Aber mit der Krankheit an sich sind wir schon in einer schwierigen sozialen Situation, da ein Verständnis oft fehlt. Rückzug und sozialer Abbau sind die Folge. Nur genau das verschärft die Krankheit und treibt erkrankte Menschen noch mehr in Alkoholabhändigkeit, Drogen oder andere Flüchte. Ich kenne viele Beispiele davon.

Unsere momentane Gesellschaft, die oft als Histrionische Gesellschaft bezeichnet wird, ( eine Gesellschaft , in der die einzelnen Mitglieder um jeden Preis im Mittelpunkt stehen möchten ) erschwert oftmals das Verständnis für eine Erkrankung. Zumal nicht jeder Mensch so offen damit umgeht wie ich es tue.

Wenn ich jeden Morgen in den Spiegel schaue , dann sehe ich einen Mann, der zwar einer ist, der sich aber in einem falschen Film fühlt und der sich jeden Morgen fragt : Warum bist Du anders als andere ? Reiß Dich zusammen heute. Du kannst das. Der sich jeden Morgen fragt, warum er nicht einfach mal aufwachen kann und jubelnd und mit Energie aus dem Bett springen kann. Der Antrieb hat und keine Antriebslosigkeit.

Ich möchte Euch Leser einladen, solche Sätze , egal zu wem zu überdenken. Es sind keine Sätze die Mut machen, sondern Sätze die jemanden ausgrenzen, weil er oder sie gerade anders empfinden und einen anderen Weg gehen wollen, als der Rest.

Aber deswegen ist niemand ANDERS oder NICHT GEWILLT sich zusammenzureißen.

Eure stets dankbare Tante Woo  



Liebe Interessierte,

ich möchte Euch heute mit Euch meine Erfahrungen mit Psychopharmaka und Therapie in einem kurzen Bericht teilen und Euch einen Einblick in meine Erfahrungen geben, solltet Ihr mit solchen behandelt werden oder es etwa in Erwägung gezogen werden.

Als meine Störung, bzw. meine Summe von psychischen Störungen 2011 richtig ausbrach, hatte ich bereits 2009 bei einem Psychiater um Hilfe gebeten.

Mein innerer Druck nahm seit 2009 beständig zu, ich fühlte mich bereits hilflos in den einfachsten Alltagssituationen und meine Perspektivlosigkeit in Bezug auf den Job, mein privates Umfeld und mein soziales Verhalten änderte sich langsam aber stetig. ABER: Für mich erst einmal nicht einsichtig. Ich wusste im Unterbewusstsein, das ich in eine Katastrophe schlitterte, aber den Rat , 2009 einfach mal 6 Wochen auszusetzen um damit dem “ Erschöpfungszustand “ entgegenzutreten, schloss ich kategorisch aus, da ein Ausfallen über so eine lange Zeit im Job meistens zu einer Versetzung , wenn nicht gar Arbeitsplatzverlust unter lächerlichen Vorwänden und vor allem Misstrauen in Leistungsfähigkeit , Flexibilität und Zuverlässigkeit führt.

Damals wurde mir als erstes Medikament der Beta Blocker verschrieben und da ich erhöhten Blutdruck hatte, ein Blutdrucksenker. Erhöhter Blutdruck sollte in jedem Fall behandelt werden, allerdings ist meine Erfahrung das Beta Blocker zwar Erregungszustände abmildern, aber wie bei allen Medikamenten, die auf die Psyche wirken, das Gefühl von “ ich bin ferngesteuert und nicht mehr ich selber “ verstärken. Bei mir äußerte sich das in Konzentrationsschwäche und es unterliefen mir Fehler, die mir normalerweise nie passiert wären. Ebenso war zwar mein aufbrausen und meine Überreaktion bei bestimmten Situationen gedämpft, aber bei abklingen der Wirkung, verstärkte sich diese Wut wieder.

Als ich 2011 in die Klinik ging für 3 Monate wurde ich auf sogenannte Serotoninhämmer gesetzt. Morgens nahm ich einen Stimmungsaufheller, abends bekam ich Tavor oder andere schlaffördernde Mittel.

Tavor hatte die unangenehme Nebenwirkung bei mir, das ich einen sehr großen Überhang am nächsten Morgen hatte. Sobald ich die Tablette abends zu spät einnahm oder vorher gegessen hatte und das Medikament deswegen später wirkte, lag ich morgens völlig benommen in meinen Frühstück und ich war erst Mittags wieder ansprechbar,bzw. behandelbar. Ebenso schlimm ist die Nebenwirkung der sexuellen Funktionsstörung und man hat gar kein Verlangen mehr, jemandem körperlich nahe zu kommen.

Mittlerweile nehme ich gegen meine manisch-depressive Erkrankung Lamotrigin , was eigentlich in die Gruppe der Neuroleptika fällt und nicht in die Gruppe der Depressiva. Das ist ein sehr großer Unterschied. Neuroleptika wirken besonders bei Manie, Schizophrenie.

Ich erhielt auch eine Behandlung mit Lithium. Lithium verhindert in phasenfreien Zyklen, das eine Manie oder Depression erst gar nicht mehr entsteht. Der Nachteil ist, das dieses Medikament in seiner Dosierung sehr genau vom Arzt beobachtet werden muss, man sehr häufig zur Blutabnahme muss und wie bei mir passiert, die Leber ein bestimmtes Enzym durch die Behandlung nicht mehr gespaltet hat und ich es daher wieder absetzen musste.

Ich habe vom generellen Ausbruch bis zur endgültigen Diagnose im Jahre 2012 ungefähr 10 verschiedene Psychopharmaka ausprobiert und mit vielen enorme Schwierigkeiten gehabt und streckenweise waren die depressiven Phasen noch schlimmer als ohne.

Ich bin aber trotzdem der Meinung, das Medikamente bei bestimmten Störungen hilfreich sein können.

ABER : Ich gebe Euch den Rat. Fragt Eurem Arzt Löcher in den Bauch über die Wirkung solcher Medikamente. Sucht Euch wenn möglich gleich einen Psychiater , der Medikamente verschreiben darf und besser bescheid weiß als ein Hausarzt. Fragt Ihn, solltet Ihr mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, nach Wechselwirkungen, sexuellen Funktionsstörungen und vor allem , fragt, ob die Wirkung kontraproduktiv wirken kann, in Bezug auf die verschiedenen Wirkstoffe der Medikamente. Fragt, ob es Einschränkungen in Wahrnehmung und sozialem Verhalten geben kann. Ich kann nur empfehlen in Härtefällen oder bei dem leistesten Verdacht von Euch, das hier nur ruhig gestellt werden soll, eine zweite Meinung einzuholen, bzw. sofort einen Therapeuten zu Rat ziehen. Denn der Psychiater ist in der Regel der “ Pillendreher “ , der Medikamente verschreibt. Aber , er kann Eure Persönlichkeit und Struktur nicht erfassen, es sei denn , er ist auch Euer Therapeut. Wenn Ihr Euch unwohl mit der Wahl der Medikamente fühlt, scheut Euch nicht zu sagen, das man darüber schlafen und nachdenken will. Und vereinbart wenn nötig eine Testphase mit dem Arzt und geht sofort zu Ihm, wenn Ihr merkt, das ein Medikament Euch nicht gut tut.

Ich verfahre seit 2012 genau so und bin durch das Lamothrigin zwar nicht von Manie und Depression befreit, aber die Kurve ist im Verhältnis besser ausgeglichen.

Ich bin grundsätzlich mittlerweile der Meinung , das Medikamente als auch Therapie in Ihrer Wirkung begrenzt sind.

Ich möchte Euch raten immer daran zu denken : Als psychisch erkrankter Mensch verlieren wir weder unsere bisherige Lebensleistung, unser Urteilsvermögen und vor allem unsere Mündigkeit. Dem Druck , dem wir ausgesetzt werden, weil wir uns oft nicht in der Gesellschaft outen mit dieser Krankheit , weil wir Vorurteilen, Mobbing und anderen sozialen Demütigungen ausgesetzt sind, ist wahnsinnig hoch. Ich benötige für bestimme Bereich , vor wenn es um meine Gesundheit und dem einschätzen von Gefahren geht, einen klaren Kopf. Und eine psychische Erkrankung ist bei jedem Menschen individuell. Uns verbinden vielleicht ein paar Schnittmengen in Erfahrungen oder traumatischen Erlebnissen, aber die chemischen Reaktionen und die verhaltenstechnischen Reaktionen sind bei jedem Menschen sehr unterschiedlich. Das wird von vielen Menschen entweder gar nicht registriert oder wahrgenommen. Ein Tumor ist ein Tumor. Ihn kann man sehen. Unsere Erlebnisse , die wir verdrängt haben , oder Bilder die wieder nach oben kommen und die unterschiedliche Reaktionen hervorrufen, kann man nicht von außen sehen.

Genau aus diesen genannten Gründen, liegt es mir so am Herzen, das Therapiezentrum voranzutreiben, Respektvoll mit dieser Erkrankung und den Menschen dahinter umzugehen und zu helfen. Genau aus diesem Grund ist der Verein Künstlerhilfe e.V. entstanden.

Ich grüße und verbleibe mit dankbaren Grüßen

Eure Tante Woo  



Liebe Interessierte,

heute möchte ich ein etwas brisantes Thema aufgreifen, das mich und sicherlich auch andere Menschen betrifft und im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung eine fatale Wirkung hat. Der Alkohol.

Mir ist es selber in der letzten Woche wieder zweimal passiert. Ich befinde mich seit Wochen in einer ausgesprochen manischen Phase. Gedanken rasen, ich könnte ein Buch, ein Programm, Songs und andere Dinge zusammen erledigen und nicht nacheinander, ich kann kaum still sitzen und meine Stimmen ( ich habe ja leider zusätzlich das Problem von Gedankenlautwerden ) schwirren und schwirren und man bekommt sie kaum in den Griff.

Normalerweise sperre ich mich dann ein. Was bedeutet, ich verlasse das Haus nur zu den wichtigsten Dingen wie Einkaufen oder Zigaretten holen. Sage meinem Mann bescheid, das es wieder anstrengend wird und versuche meine Impulse wegzugehen bis früh morgens zu unterdrücken. Weil ich weiß, das ein Nachgeben fatale Folgen hat.

Trotzdem bin ich letzte Woche zweimal ausgegangen und habe mir damit tatsächlich in mehreren Punkten geschadet: Warum ?

Zum einen habe ich das Problem, das ich bei klaren Getränken, wie Wodka und Gin kein Ende mehr finde. Ich trinke nicht mehr nur , sondern saufe. Ich genieße anfänglich das Gefühl, das meine Stimmen leiser werden, ich befreiter bin von Druck und Last, von Gedanken warum ich eigentlich von niemandem ( was gefühlt ist und in meiner Denke existiert ) gemocht werde, belächelt werde oder ausgegrenzt werde.

Nach ungefähr 6 Wodka Red Bull und diversen Schnäpsen steigt dann die Wut über alles das hoch und ich kann bei einem entsprechenden Trigger sehr schnell gefährlich werden und mein Supermann Syndrom macht sich breit. Das gilt nicht im allgemeinen, aber es kann passieren.

Da ich als Kind nie wirklich Zärtlichkeit in Form von Umarmungen, einem gewissen Urvertrauen genossen habe und ich eine sehr schwierige Beziehung zu meiner eigenen Sexualität habe ( was bedeutet, ich kann mich nicht hingeben, es genießen ) steigt in betrunkener Form genau das . Ich bin ja schließlich taub in diesem Zustand. Es kommt daher oft zu sehr ungewöhnlichen Begegnungen bis hin zu sehr gefährlichen Situationen.

Meine Mutter, die mit mir grundsätzlich überfordert war, forderte eine Menge ein, nämlich das ich mich Ihren Ansprüchen unterordnen musste. Ich hatte kein eigens ich, konnte keine eigenen Entscheidung normal treffen sondern habe mich der psychischen Gewalt damit entzogen, das ich entweder Mädchen Verhalten oder Jungen Verhalten gemischt habe, nur damit ich den Tag überlebe. Damit wusste ich tatsächlich lange nicht, was ich eigentlich bin. Auch heute noch mit fast 50 Jahren fühle ich mich manchmal weder als Mann noch als Frau. Ich bin immer hin und hergerissen zwischen einer passiven und aktiven Seite ( was jetzt nicht auf Praktiken bezogen ist ). Ein gutes Beispiel ist z.B. Tante Woo. Ich singe nur als Frau, weil ich denke , das ich als Mann auf der Bühne nichts tauge und ausgelacht werde. Ich verdiene es nicht, meine männliche Seite offen zu zeigen.

Aber zurück zur Alkoholsucht. Ich habe angefangen seit 2011 mit quasi zu betäuben. Und das in vollen Zügen. Ergebnis aber neuerdings nach solchen Nächten, sind Angstattacken, noch mehr Stimmen und ich bestrafe mich mit Gedanken und habe richtige Panikattacken. Weiteres Ergebnis : Ich muss Tavor nehmen, damit diese Zustände weichen. Ein ganzer Tag ist futsch und ich verfalle in eine sehr große Traurigkeit.

Ich muss erkennen , das ich mittlerweile Alkoholiker bin und das ich schleunigst etwas ändern muss.

Wenn ich auf die Bühne gehe und mit Roman beginne zu singen, ist das in meinem Leben tatsächlich der einzige Moment, an dem ich mich sicher fühle, wo nichts mehr passieren kann, wo mein Selbstwertgefühl für mich fühlbar ist und wo ich keinerlei Angst habe, zu versagen. Selbst wenn Menschen das gar nicht gut finden, bleibt dieser Moment erhalten.

Alkohol im Übermaß ist für jeden Menschen eine Herausforderung. Alkohol im Zusammenhang mit der Einnahme von Psychopharmaka ein Selbstmord auf Raten.

Ich möchte Euch nur einen Gedankenanstoß geben um vielleicht mal über Eure eigene Situation nachzudenken. Es kann wirklich nicht früh genug sein.

Ich weiß selber, das ich noch viel lernen muss um meine eigenen Trigger zu erkennen, warum ich mich selber bestrafen will über die Tatsache, das ich überhaupt existiere. Viele von Euch werden sagen, das ist Quatsch. Aber ich kann ja nur für mich reden und in meiner Wahrnehmung ist es kein Quatsch.

Ich verbleibe mit herzlichen Grüßen und bin wie immer Eure sehr dankbare Tante Woo 



Hallo Ihr Lieben Interessenten,

ab sofort geht das o.g. Coaching los. Ich habe mich entschlossen, mein Wissen von 30 Jahren Bühnenerfahrung an Menschen weiterzugeben.

Folgende Inhalte möchte ich vermitteln :
1. Selbstanalyse der eigenen Bühnenpräsenz und Weiterentwicklung der Kunstfigur als DRAG oder Darsteller.
2. Grundlagen in Brainstorming um auf der Bühne ein Thema in Worte zu fassen.
3. Sicheres Auftreten durch Stütze, klares Sprechen und Pausen auf der Bühne aushalten.
4. Dramaturgie der Kunstfigur entwickeln in Aussehen und Wiedererkennungseffekt.
5. Gefühlte Interpretation und Vermittlung von Texten in Lied und Sprache.
6. Gesangtraining für Fortgeschrittene Sänger in Stütze, Atmung, Vorbereitung und erlernen von verschiedenen Klangfarben der Stimme an Songs die bereits auf der Bühne gesungen werden. Es wird gebeten die Musikdatei auf Stick oder über WeTransfer mitzubringen.
7. Entwickeln einer eigenen unverwechselbaren Biographie der Kunstfigur in Einbezug der eigenen Biographie
8. Lip Synk Training.
Das Coaching wird in Einzelsitzungen angeboten und richtet sich an Darsteller und Künstler, die auf der Bühne singen, sprechen und spielen möchten. Es ist nicht geeignet für Darsteller und Künstler die mehr im Tanzbereich oder Coverbereich unterwegs sind.

Dauer pro Einheit sind mindestens 1 1/2 bis 2 Stunden einzuplanen.

Kosten :
Mitglieder des Vereins Künstlerhilfe : 50 EUR pro Einheit
Nichtmitglieder : 75 EUR pro Einheit.
Nichtmitglieder oder Mitglieder die Rente, ALG oder Hartz4 beziehen : 30 EUR pro Einheit.
Termine können unter PN Andreas Schmidt vereinbart werden.
Da diese Arbeit gegenseitiges Vertrauen voraussetzt , ist die erste Einheit für ein gemeinsames Kennenlernen kostenfrei. Um eine Spende für den Verein wird gebeten.
Ich freue mich auf ein Kennenlernen und spannende Erfahrungen.
Eure stets dankbare Tante Woo

Ein Wochenendkurs dieses Coachings ist in Planung. Ich werde über den Start berichten.  



Guten Morgen liebe Interessierte,

hier eine Zusammenfassung was Tante Woo ist und für was der Verein Künstlerhilfe e.V. steht.
Wer ist Tante Woo ?
Seit diesem Jahr ist Tante Woo nicht mehr wegzudenken und vor allem wegzuhören aus Hamburg. Man sieht Sie in nächtlichen Clubs, auf Konzerten, in Galerien und verschiedenen anderen Orten mit Ihrer unverkennbaren grandiosen Stimme auftreten.

Doch wer ist Tante Woo ?. Und für was steht der von Ihr ins Leben gerufene Verein Künstlerhilfe e.V.?
Wir durften hinter die laute und schillernde Figur Tante Woo blicken und uns mit einem interessanten und sehr ernsten Thema befassen.

Tante Woo, du bist noch nicht lange Wahl Hamburger . Was hat dich in diese Stadt verschlagen ?
Der Entschluss nach Hamburg zu ziehen, viel im Jahre 2012, nach Ausbruch meiner Bi-polaren Störung und einem längeren Klinikaufenthalt als auch der Job Verlust nach 14 Jahren als Leiter der Opernabteilung und des künstlerischen Betriebsbüros am Festspielhaus Baden-Baden.
Von Haus aus habe ich mehrere Berufe erlernt. Doch durch Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und meiner Schauspiel als auch klassischen Gesangsausbildung habe ich immer in Jobs gearbeitet, die beides vereinbarten : Kunst und Management.
Bevor ich zum Festspielhaus nach Baden-Baden ging und noch in München lebte, war ich Mitglied des Extra Chores und free Lance Sänger für Chor an der Bayrischen Staatsoper für fast 10 Jahre.

2011 brach dann diese Krankheit durch verschiedene Faktoren, die alle auf einmal auf mich einstürzten aus und ich musste erst einmal ein Jahr pausieren. Anfang 2012 bekam ich dann das Angebot, bei der Hapag Lloyd Hamburg in der künstlerischen Leitung für die Kreuzfahrtschiffe Europa und Europa 2 zu arbeiten.
Leider war das wohl zu früh, denn ich wurde auf einer Kreuzfahrt , die ich betreute wieder schwer depressiv und die Geschäftsleitung und Kollegen, haben offen intern zu verstehen gegeben, das Sie mit solch einer Erkrankung nicht umgehen können und wollen und ich nicht mehr Leistungsfähig erschien. Daher hat man mich in der Probezeit gekündigt und zwar ohne Vorankündigung , am letzt möglichen Tag.
Damit stand ich nun wieder vor allen Trümmern und vor allem hoch manisch als auch depressiv.

Medikamente zu finden, die man verträgt und die einen den Alltag irgendwie bewältigen lassen , waren auch schwer zu finden und jede Umstellung auf ein neues Präparat war mit unglaublichen Schwankungen verbunden. Alles in allem eine schlimme Zeit.
Es wurde für mich immer klarer , das ich wahrscheinlich EU Rente beantragen musste, was ich aufgrund von 26 Jahren Berufstätigkeit in einem sozialversicherten Job dann auch getan habe.

Mit damals 45 Jahren in Rente zu gehen war kein einfacher Schritt, zumal dieser Schritt in meiner Lebensplanung nie vorkam. Aber mir blieb nichts anderes übrig. Man darf bei dieser Krankheit nie den Suizidgedanken vergessen, den ich auch bis heute immer wieder habe. Denn das Leben mit dieser Krankheit ist in langen Phasen die Hölle.
Als die Rente wie durch ein Wunder durchging, war ich erst einmal sehr froh darüber, mir wenigstens keine finanziellen Gedanken machen zu müssen. Dennoch bleibt immer die Angst vor einer Überprüfung und dem ausgeliefert sein von Gutachtern, und das ist meine Erfahrung, die sehr unterschiedlich psychische Krankheiten bewerten.

2013 saß ich nun zu Hause, völlig isoliert aber finanziell abgesichert. Nur das kann es ja nicht sein mit Mitte 40.
Diese Krankheit hat durchaus auch Phasen, wo man einigermaßen normal funktioniert. Und jeder Mensch braucht eine Selbstbestätigung von außen. Es langt nicht , wenn einem Bücher sagen, du bist richtig und vor allem du kannst noch was leisten.

Da ich schon immer Theater gespielt habe und mich dieses Genre Verkleidung und Drag Queen , wie man heute sagt, interessiert hat, begann ich mich mit diesem Thema intensiver zu beschäftigen. Ich hatte das Gefühl ich hab mal wieder eine Aufgabe.
Aber Theater spielen geht natürlich auch nur vor Publikum.
Ich habe in Hamburg eine Kneipe gefunden, wo mir der Besitzer ermöglicht hat, mal vor Publikum aus jux und dollerei zu spielen. Das habe ich gemacht und damit begann es.
Nach intensivem Nachdenken über die Figur und dem Sinn dieser Figur habe ich dann durch mein Wissen in Dramaturgie und Stückentwicklung Tante Woo entwickelt. Sie hat eine eigene Lebensgeschichte , die aber auch biographisches von Andreas Schmidt enthält.
Sie ist eine alte Opernsängerin, aussortiert, gemobbt und musste Ihre Weltkarriere von heute auf morgen liegen lassen. Sie musste Amerika verlassen und wieder nach Deutschland zurückkehren und dort von vorne anfangen. Da Sie mittellos ist , lebt Sie in einer Art WG mit Ihrer Freundin Hannelore , Ihrer Hausnutte Svetlana und Ihrem Analdildo Freddy in der Pornoreihe 17 in Hamburg und schlägt sich mit Ihrer Sachbearbeiterin Frl. Schneider vom Arbeitsamt rum, die Ihr Jobs verschafft für die Tante Woo eigentlich unterfordert oder überfordert ist. Also , Sie wird nicht von der Gesellschaft mit Ihrem Job und Ihrer Lebensleistung akzeptiert. Mittlerweile macht Sie eine Zusatzausbildung zur manisch-depressiven Drag Queen um sich mit diesem Wissen, noch weiter zu blamieren , aber vielleicht einen Bonus als behindert bekommt. ( So wie es in der realen Welt ja auch leider ist )

Irgendwie sind dann die richtigen Menschen auf mich aufmerksam geworden. Und da ich diese Geschichten mit Songs aus Musical und Oper verbinde und live singe, wurde die Nachfrage mehr.
Und dann habe ich in meinem Bühnenpartner Roman Grübner ( auf der Bühne Roman Who? ) eine Kombination, die es im Moment in der Travestie oder Comedy nicht gibt. Wir sind wie ein altes Ehepaar , aber optisch völlig verschieden. Er der junge schöne Mann, ich die völlig überzeichnete alte Diva. Und da wir beide Operngesang studiert haben, kommt da auch ordentlich was raus.
Wir scheinen zu gefallen.
Im Mai hast du den Verein Künstlerhilfe e.V. ins Leben gerufen, was war hierfür dein Ansporn?
Wenn man die Rente durch bekommen hat und wie ich auch privat vorgesorgt hat, dann kann man eigentlich sagen : So , ich werde jetzt einfach alt. Ich muss nichts mehr machen, lebe vor mich hin und muss mich nicht mehr aktiv an der Gesellschaft beteiligen.
Was das ganze System nicht berücksichtigt sind die Faktoren, das die Mehrheit der psychisch erkrankten Frührentner , das soziale Netz und die Integration benötigt, eine Aufgabe benötigt und weitere psychotherapeutische Hilfe benötigt.
Aber das muss alles aus Eigeninitiative passieren. Das ist für viele Menschen gar nicht möglich mit dieser Krankheit.
Auch ich befinde mich seit 3 Jahren in Abständen von zwei Wochen in Therapeutischer Behandlung, weil es wichtig ist für mich zu reflektieren und ich durch die Bi-Polarität jeden Tag ein Theaterstück spiele und Hilfe von außen haben muss, sonst drehe ich durch.
Nur Therapie in Deutschland ist eine Katastrophe. Erstens findet man kaum einen Platz, zweitens dauert eine Therapiestunde 45 Minuten und meistens findet das nur einmal die Woche statt. 45 Minuten ! Da hat man sich nicht mal warmgequatscht. Das ist völlig daneben.
Und wenn man Rentner ist, so wie in meinem Falle, will die Krankenkasse gar nichts weiter unternehmen, weil lieber die Menschen die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, gesund bleiben sollen.
Und das allerschlimmste Problem ist, das man, wenn man unbefristet berentet ist, als Künstler keine Möglichkeit mehr hat, auf die Bühne zu gehen.
Selbst ein Ehrenamt muss genau geprüft werden und ein Künstler lebt eben nun mal vom Publikum, weil er ein Produkt der Unterhaltung bietet.

Ich bin doch wegen meiner psychischen Erkrankung nicht tot. Ich bin nur eingeschränkt leistungsfähig und habe doch immer noch was zu sagen, oder aber auch zu zeigen. Das war mein Job. Das habe ich gelernt. Und die Selbstbestätigung von außen, ist bei einem Künstler nun mal der Applaus oder die Diskussion, die er mit seiner Arbeit anstößt.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht und da ich die Rente nicht riskieren kann, habe ich den Gedanken mit dem Verein entwickelt, der im Mai 2016 nun gegründet wurde.
Der Verein heißt Künstlerhilfe e.V. , Verein zur Förderung psychisch kranker Künstler.
Um Spenden zu sammeln, gebe ich mit meinem Bühnenpartner ehrenamtlich Konzerte im Jahr und um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und gegen die Stigmatisierung zu kämpfen.
Ich versuche mir eine sinnvolle Aufgabe zu geben, die mein streng geplanter Tagesablauf fast gar nicht hergibt, weil ich schnell müde und erschöpft bin , oder gar keinen Antrieb habe.
Was ist sind die Ziele des Vereins?
Er realisiert, das Künstler, die vielleicht in Rente sind, durch das Ehrenamt hin und wieder in der Lage sind, auf die Bühne zu gehen und ein paar Glücksmomente zu erleben.
Der Verein ist aber auch mildtätig tätig. Das heißt, das der Verein mit den gesammelten Spenden bei Mitgliedern die nachweisbar Künstler sind oder waren und eine psychische eindeutige Diagnose vorweisen können, vom Verein gefördert werden können. Das heißt : Übernahme von Teilen der selbst finanzierten Therapiekosten, die Reparatur eines Instrumentes, ein Kühlschrank…oder , oder.
Ebenso ist es ein wichtiges Ziel, ein Therapie Zentrum für Intensivtherapie zu eröffnen, um schnell therapeutische Hilfe zu leisten, ohne 2 Jahre auf einen Platz zu warten oder Hilfe bei Amtsgängen zu leisten, was in einer depressiven Phase oder manischen Phase für Menschen gar nicht zu leisten ist.
Der Verein möchte teilweise mit Heilpraktikern für Psychotherapie arbeiten und mit Psychologen, die schnell Hilfe leisten können.
Im Oktober gab es den öffentlichen Auftakt mit einer Benefizgala und vielen Unterstützern aus der Künstlerszene, wie geht es jetzt mit dem Verein weiter?
Am 27.10.16 fand nun das erste Benefizkonzert für den Verein Künstlerhilfe e.V. in Hamburg im Kukuun auf der Reeperbahn statt.
Durch mein früheres Leben, habe ich immer noch viele Kontakte zu namenhaften Künstlern, die dieses Projekt unterstützen und auch gerne bei einer solchen Benefizgala auftreten.
Die Resonanz war ergreifend. Da der Verein ja noch sehr jung ist, er noch nicht über die finanziellen Mittel verfügt um groß Werbung mit Plakaten zu machen, war dies nur auf Facebook veröffentlicht. Also Mund zu Mund Propaganda.
Das Konzert war voll. Und Uli Pforr, der bekannte Hamburger Pop Art Maler, hatte zwei Bilder extra für diesen Abend gemalt, die versteigert wurden.
Tante Woo ist Schirmherrin des Vereins und ich gehe auch innerhalb dieser Figur ganz offen mit meiner Krankheit um und erfahre sehr viel Wertschätzung, zumindest aus den Künstlerkreisen.
Allerdings machen viele Künstler auch gerne einen Bogen, wenn Sie gefragt werden, weil Sie denken, dann vermutet man bei Ihnen eine psychische Krankheit. Das ist natürlich quatsch. Aber bei HIV war das früher auch so. Wenn es dort eine Gala gab, dachten Menschen auch, da müssen jetzt nur HIV positive auf der Bühne stehen.
Es gibt als viel zu tun hier Resitiments abzubauen.
Nun konzentriert sich der Verein auf die Suche nach Unterstützern, Sponsoren, Förder- und Mitglieder um weiter wachsen zu können und Mittel für Förderung und Ausrichtung weiterer Konzerte zur Verfügung zu haben.

Das nächste Benefizkonzert ist in Planung.  

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